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Baustellentransportunternehmer EG Eriksson erprobt den neuen Volvo FMX in der Praxis

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Der neue Volvo FMX wurde speziell entwickelt, um die Arbeit eines im Baustellenverkehr tätigen Fahrers einfacher, sicherer und komfortabler zu machen. Der schwedische Baustellentransportunternehmer EG Eriksson stellt ihn auf die Probe.
Für EG Eriksson ist der neue Volvo FMX eine willkommene Ergänzung des Fuhrparks.

Im Betonwerk in Slind bei Skellefteå an der nordöstlichen Küste Schwedens herrscht reges Treiben. Drei Lkw aus dem Fuhrpark von EG Eriksson werden gerade mit Beton für die heutigen Lieferungen beladen. Die Fahrzeuge des Unternehmens sind leicht an ihren blauen Kabinen, am Retro-Branding und den knallroten Mischtrommeln zu erkennen.

Doch eines der Fahrerhäuser fällt aus der Reihe. Anstelle der markanten blauen Lackierung mit grauem Schriftzug ist zur Tarnung eine schwarz-weiße Klebefolie aufgebracht. Das Testfahrzeug, das sich darunter verbirgt, ist ein brandneuer Volvo FMX.

Der neue Volvo FMX ist ein langersehntes Modell, das vieles verändern wird – nicht zuletzt, was das Arbeitsumfeld der Fahrer betrifft.
Joakim Eriksson, Inhaber

„Als wir gefragt wurden, ob wir Testkunde sein wollen, mussten wir nicht lange nachdenken. Wir stehen auf technische Neuerungen, und hier in Skellefteå sind wir meist die Ersten, die ein neues Lkw-Modell kaufen. Eigentlich ist der Volvo FMX das am besten für unsere Aufgaben geeignete Modell, aber weil es nur in der alten Ausführung erhältlich war, haben wir uns stattdessen für den Volvo FH entschieden“, erklärt Joakim Eriksson, einer der beiden Inhaber von EG Eriksson.

Der Betrieb hat sich auf den Transport von Beton spezialisiert und ist sowohl für die Bauindustrie als auch für die Bergbaubranche tätig. Als Testkunde spielt das Unternehmen nun auch eine wichtige Rolle bei der Erprobung und Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen von Volvo Trucks. Spezialinstrumente protokollieren sämtliche Daten des Fahrzeugs, und alle zwei Monate erfolgt eine Sichtprüfung in der Werkstatt. Der Fahrer tauscht sich regelmäßig mit dem Prüfingenieur aus, um Produktrückmeldungen zu liefern und Informationen hinsichtlich neuer Funktionen zu erhalten. All diese Maßnahmen bilden die Basis dafür, dass das Produktentwicklungsteam von Volvo Trucks auftretende Fehler so schnell möglich finden und beheben kann.

Der neue FMX in Diensten von EG Eriksson ist mit einer Mischtrommel ausgestattet, die rund acht Kubikmeter Beton fasst. Bei Bedarf kann die Mischtrommel in nur 15 Minuten durch eine Kippbrücke für Kies ersetzt werden.

Für EG Eriksson ist der neue Volvo FMX eine willkommene Ergänzung des Fuhrparks. In Skellefteå, wo das Unternehmen seinen Sitz hat, wird derzeit das größte Industrievorhaben Schwedens realisiert: der Bau des Batteriewerks von Northvolt. Auf einem Areal mit der Größe von 100 Fußballfeldern werden demnächst fast 3.000 Mitarbeiter Lithium-Ionen-Batterien für die E-Auto-Industrie produzieren.

Für die Gemeinde bedeutet das neue Werk nicht nur neue Beschäftigungsmöglichkeiten, sondern auch eine große Nachfrage nach neuen Wohnungen, Schulen und Infrastruktur: „Hier wird gerade an allen Ecken gebaut, und das merken auch wir. Im Winter haben wir normalerweise weniger zu tun, aber dieses Jahr sieht es nicht danach aus“, so Joakim Eriksson.

Während sich die Belieferung der Baustellen täglich ändern kann, sind die Aufträge aus dem Bergbau besser vorhersehbar. Zwei der Lkw sind das ganze Jahr über im Schichtbetrieb unterwegs – an sieben Tagen die Woche. Ihr Ziel ist das Bergwerk in Renström, rund 40 km nordöstlich von Skellefteå. „Seit 2008 beliefern wir das Bergwerk mit Beton. Diese Lieferungen sind wichtig, weil sie für Dauerbeschäftigung sorgen. Das Bergwerk braucht immer Beton. Das Wetter spielt dabei keine Rolle. Bei anderen Unternehmungen sieht das anders aus. Wenn es zu schütten anfängt, besteht die Gefahr, dass an diesem Tag keine Baustellen mehr beliefert werden können“, sagt Joakim Eriksson.

Tag für Tag beliefert EG Eriksson das Bergwerk Renström bei Skellefteå mit Beton. Dort wird der Beton auf die Schachtwände aufgetragen, damit keine Risse entstehen.

Joakim Eriksson steht für die dritte Generation des Unternehmens, das 1953 von seinem Großvater gegründet wurde. Aus dem einstigen Ein-Mann-Betrieb, der anfänglich Kies- und Holz transportierte, ist mit der Zeit ein veritables Unternehmen gewachsen. Heute beschäftigt die Firma etwa 20 Mitarbeiter und unterhält 12 Lkw. Hinzu kommen einige Fahrzeuge für andere Aufgaben. Für Joakim Eriksson stand von Anfang an fest, dass er in den Familienbetrieb einsteigen würde.

Volvo Trucks Händler Eric Åström arbeitet seit fast 15 Jahren mit Joakim Eriksson zusammen.

„Einen Tag, nachdem ich mit der Schule fertig war, habe ich hier als Lkw-Fahrer angefangen. Seitdem ist die Firma immer größer geworden, weshalb ich mich um viele andere Dinge kümmern muss. Ans Steuer setze ich mich nur noch, wenn jemand krankheitsbedingt ausfällt oder extrem viel zu tun ist. Trotzdem finde ich nach wie vor, dass Lkw-Fahren mit das Schönste ist, was man tun kann“, sagt er.

In der mehr als 65-jährigen Geschichte von EG Eriksson bestand der Fuhrpark der Firma nahezu ausschließlich aus Fahrzeugen der Marke Volvo. Der Volvo Händler ist nur wenige hundert Meter entfernt, und die Tore zu seiner Werkstatt sind fast immer geöffnet. Wer Beton ausliefert, hat keine Zeit zu vergeuden. Folglich kommt es bei technischen Störungen darauf an, dass die Fahrzeuge möglichst schnell wieder einsatzbereit sind. „Wir arbeiten gut mit der Werkstatt zusammen und bekommen immer Hilfe, wenn wir sie brauchen. Die wissen, wie eilig wir es manchmal haben“, erzählt Joakim Eriksson.

Momentan besteht der Fuhrpark aus zwei Volvo FMX und zehn Volvo FH. „Der neue Volvo FMX ist ein langersehntes Modell, das vieles verändern wird – nicht zuletzt, was das Arbeitsumfeld der Fahrer betrifft. Wenn man Beton transportiert, steigt man im Verlauf einer Schicht 50 bis 70 Mal ein und wieder aus. Da der FMX einen niedrigeren Einstieg hat, spart man sich jedes Mal eine Stufe, was die körperliche Belastung deutlich reduziert“, so Joakim Eriksson.

Torbjörn Forsman ist der Fahrer des neuen Volvo FMX. „Eine der wichtigsten Verbesserungen ist die Sicht“, findet er.

Die meisten Fahrkilometer werden im Stadtverkehr zurückgelegt. Gute Sicht ist dort ein entscheidender Faktor. Beim neuen FMX sind die Fenster größer und die Seitenspiegel anders positioniert. „Das neue Modell bietet eine fantastische Sicht. Man hat gute Sicht nach vorn und zu den Seiten, und es sind keine Spiegel im Weg“, schwärmt Joakim Eriksson.

Unter den Fahrern ist Torbjörn Forsman derjenige, der die meiste Zeit am Steuer des neuen FMX verbringt. Jede Woche meldet er sich bei der für die praktische Erprobung zuständigen Abteilung von Volvo Trucks und liefert Rückmeldungen bezüglich des Fahrzeugs und seiner zahlreichen Neuerungen. In seinen Augen ist das neue Modell dem Lkw, den er normalerweise fährt, haushoch überlegen.

„Das neue Fahrerhaus bietet nicht nur bessere Sicht, sondern ist auch geräumiger – über dem Fahrer und um ihn herum ist einfach mehr Platz. Wichtig ist auch, dass die Arbeit körperlich nicht zu anstrengend ist, denn ich mag meinen Beruf und würde ihn gern möglichst lange ausüben. Der niedrige Einstieg des Volvo FMX macht einen riesigen Unterschied. Gleiches gilt für die Lenkung, denn mit Volvo Dynamic Steering (VDS) lässt sich der Truck vor allem auf engem Raum viel einfacher manövrieren“, sagt er.

Torbjörn Forsman ist erst seit vergleichsweise kurzer Zeit bei EG Eriksson angestellt, hatte aber schon seit Anfang der 1980er-Jahre in wechselnder Funktion geschäftlich mit der Familie zu tun. Ungefähr seit jener Zeit fährt er auch einen Betonmischer. Als Fahrer verbringt Torbjörn Forsman den größten Teil seiner Schicht im Fahrzeug. „Das Fahrerhaus übernimmt quasi die Rolle eines Kollegen. Deshalb sollte alles wie gewünscht funktionieren. Außerdem sollte es genug Platz und praktische Ablagemöglichkeiten geben – und natürlich die neuesten Funktionen zur Entlastung des Fahrers. Der neue FMX hat all das zu bieten“, so sein Resümee.

Der Bauboom in Skellefteå wird noch einige Jahre anhalten. Doch was dann kommt, weiß niemand. Für Joakim Eriksson besteht die große Herausforderung darin, immer einen Schritt weiter zu sein – auf kurze und auf lange Sicht. „Im Moment sind wir so sehr mit der Planung des Tagesgeschäfts beschäftigt, dass wir kaum Zeit haben, darüber nachzudenken, wie die Zukunft aussehen könnte und wie viel Fahrzeuge und Personal wir dann benötigen werden. Die Betonbranche ist ziemlich unberechenbar. Vielleicht wäre es gut, das Geschäft auszuweiten. Ich hoffe, dass die Firma weiter wächst und dass meine Kinder sie eines Tages übernehmen wollen“, sagt er zum Schluss.

Der Bauboom in Skellefteå wird noch einige Jahre anhalten. Doch was dann kommt, weiß niemand. Für Joakim Eriksson besteht die große Herausforderung darin, immer einen Schritt weiter zu sein – auf kurze und auf lange Sicht. „Im Moment sind wir so sehr mit der Planung des Tagesgeschäfts beschäftigt, dass wir kaum Zeit haben, darüber nachzudenken, wie die Zukunft aussehen könnte und wie viel Fahrzeuge und Personal wir dann benötigen werden. Die Betonbranche ist ziemlich unberechenbar. Vielleicht wäre es gut, das Geschäft auszuweiten. Ich hoffe, dass die Firma weiter wächst und dass meine Kinder sie eines Tages übernehmen wollen“, sagt er zum Schluss.

SPEDITION EG ERIKSSON
Geschichte:
Der Familienbetrieb wurde 1953 von Erik Gustav Eriksson in Klutmark bei Skellefteå im Nordosten Schwedens gegründet. In den Anfangsjahren besaß die Firma nur einen einzigen Lkw und transportierte Kies und Holz.
Tätigkeit: Das Unternehmen hat sich auf Betontransporte vor allem für die Bauindustrie und die Bergbaubranche spezialisiert, beliefert aber auch Betonwerke mit Kies. Zum Fuhrpark gehören auch einige Lader für andere Aufgaben. 
Gegründet: 1953.
Inhaber: Joakim Eriksson und Urban Eriksson.
Anzahl Mitarbeiter: 20.
Anzahl Lkw: 10 Volvo FH und 2 Volvo FMX. Seit März 2019 erprobt das Unternehmen zudem einen neuen Volvo FMX.
Transportaufgaben: Beton- und Kiestransport.
Größter Kunde: Byggbetong John Dahlgren.